Als Ritter Reiwin von Waldenfels und seine beiden Söhne Heinrich und Friedrich im Jahre 1327 auf der südlich gelegenen Höhe eines Seitentales der Zettlitz die Burg Wartenfels errichteten, waren sie bei ihrer Existenzsicherung durch zins- und frohnpflichtige Bauern wohl in erster Linie auf ihre Besitzungen der näheren und weiteren Umgebung angewiesen. Es ist nicht anzunehmen, dass hier, zwischen steinigen Steilhängen, bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts eine größere Frankenwaldsiedlung vorhanden war, als die Ritter von Waldenfels an dieser Stelle ihren Stammplatz gründeten.
Obwohl Wartenfels mit dem Begräbnisrecht und dem Pfarrsend (dem geistlichen Gericht) zunächst noch dem Pfarrer von Obersteinach (heute Stadtsteinach) unterstand, so hatten die Herren von Waldenfels doch immerhin die bischöfliche Genehmigung für die Installierung eines Priesters in ihrer Burg erreicht und damit den Grund für die spätere Pfarrei Wartenfels gelegt. Es dürfte wohl nicht sehr lange gedauert haben, bis die Wartenfelser Burgkapelle zu klein wurde, um darinnen allen Leuten im Schloss und Umgebung die Sakramente zu spenden, wie dies 1332 vorgesehen wurde, als der Bischof von Bamberg für Wartenfels einen Priester genehmigte. Unbekannt blieb bis jetzt, welcher Spross aus dem Geschlecht derer von Waldenfels die erste Kirche in Wartenfels bauen ließ, die unter den Schutz des heiligen Bartholomäus gestellt wurde. Vermutlich dürfte dies Ende des 14. oder Anfang des 15.Jahrhunderts gewesen sein.
Die Ansicht, dass diese erste Kirche in Wartenfels zuerst, wie die Burgkapelle, dem Schutz des heiligen Nikolaus, Maria Magdalena und Katharina empfohlen und erst später zur St. Bartholomäus-Kirche wurde, erscheint fragwürdig, weil sich unter den heutigen vier Wartenfelser Kirchenglocken eine aus dem Jahre 1517 befindet, welche die Stürme der Zeit überdauerte und mit ihrer aus dem lateinischen übersetzten Inschrift den heiligen Bartholomäus schon zur Zeit Kaspars von Waldenfels als Kirchenpatron ausweist:
"O Jesus, König der Herlichkeit, komme mit Frieden. Heiliger Bartholomäus, bitte für uns. Im Jahre 1517".
Für die Wartenfelser Kirchengeschichte ist das Jahr 1421 äußerst denkwürdig. Auf dieses Jahr geht die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei zurück. Einem Abgabeverzeichnis zufolge, hatte Wartenfels im Jahr 1421, neben anderen Pfarreien der Umgebung, 1 Gulden an das Bistum Bamberg abzugeben. Ebenfalls 1421 bestätigte Bischof Albert von Bamberg die Frühmesse in Wartenfels, die von Reiwin, Johann und Albert von Waldenfels dotiert wurde. Wie aus dem Stiftungsbrief hervorgeht, mussten die Herren von Waldenfels zur Dotierung ihrer Wartenfelser Frühmesse, bei den Naturallieferungen durch ihre Untertanen einen ziemlich weiten Umgriff bis in die Kulmbacher Gegend machen. Dazu kam im Laufe der Zeit, in der Wartenfelser Flur, noch ein Wald (Frühmesswald), eine Wiese (Schafhofwiese), ein Feld bei der Kapelle (Kapellenacker) und 700 Gulden Kapitalien.
Die von Karl Ludwig Lippert in seinem Buch "Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Stadtsteinach" erwähnte Zerstörung der Wartenfelser Pfarrkirche im Jahre 1444 steht im Zusammenhang mit der sogenannten "Lichtenberger Fehde" zwischen den Herren von Waldenfels und den Städten Nürnberg, Windsheim und Rothenburg. Im Februar 1444 nahm Nürnberger Kriegsvolk das ungenügend gesicherte Schloss Wartenfels ein, schleifte und plünderte es. Nicht nur die Ortschaft Wartenfels hatte unter der Zerstörung zu leiden. Auch in den umliegenden Dörfern wurden 18 Waldenfelsische Höfe und Selden niedergebrannt.Für die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts fehlen Urkunden, doch dürfte in diesem Zeitabschnitt die Pfarrei Wartenfels von Stadtsteinach unabhängig gewesen sein, wie dies die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei von 1421 vermuten lässt.